Montag, 18. März 2019

Text über Äneas und Kreusa


Die Edelsten der Trojaner verteidigten ihre Vaterstadt tapfer, aber die Griechen waren stärker als die Trojaner. Diese verteidigten sich zäh – aber die Feinde käpften vom Zor entbrannt wütender als die Einwohner der Stadt. Je heftiger sich die Trojaner verteidigten, desto mehr Einwohner wurden von den Feinden getötet. Sie verschonten niemanden. Sogar Mütter, die sich zusammen mit ihren Kindern in den Häusern versteckt hatten, töteten sie und steckten die ganze Stadt in Brand. Das Feuer, das grausamer ist als Eisen, zerstörte alles. Sogar Äneas, der seine und sein Haus so tapfer wie möglich verteidigte, konnte der Gewalt der Feinde nicht standhalten. Die Götter aber befahlen ihm – nachdem er Troja verlassen hatte – eine neue Heimat zu suchen und seine Nachkommenschaft besonders berühmt zu machen. Nachdem die Götter dieses Zeichen gegeben hatten floh er zusammen mit seinen Angehörigen aus der Stadt: den Vater Anchises und den kleinen Sohn Ascanius führte er aus der Stadt heraus. Kreusa, seiner liebsten Frau, befahl er dem Jungen zu folgen. Aber nachdem er der größten Gefahr entkommen war, hielt er außerhalb der Stadt an Er sah zurück und erblickte Kreusa nicht mehr. Darauf zeigte sich Äneas besonders mutig: Getrieben von heftigster Trauer geht er alleine in die Stadt zurück, läuft durch die verlorene Stadt und ruft immer wieder nach seiner Frau. Aber niemand antwortet. Plötzlcih steht der Schatten Kreusas vor seinen Augen und sagt: „Äneas, sanftester und bester Gemahl! Suche mich nicht! Alles das geschieht nicht ohne den Willen der Götter, die wissen, dass du tapferer und besser als die anderen Männer bist. Suche du eine neue Heimat. Der Weg wird äußerst lang und die Mühen besonders groß sein, aber du wirst eine königliche Gemahlin finden und eine sehr große und mächtige Stadt gründen. Die besten Götter werden die Bürger dieser Stadt zu Herren über die meisten Völker machen. Ich aber werde Troja nicht verlassen. Die Götter halten mich in diesem Kreis zurück. Lebe wohl und diene der Liebe zu Ascanius unserem gemeinsamen Sohn.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen