Freitag, 5. Juli 2019

Text 32

In ganz Gallien (d.h. im ganzen Keltenland) gibt es zwei Arten von besonderen (d.h. adligen) Menschen: Reiter (d.h. Ritter, solche, die sich Pferde leisten können) und Druiden.
Es ist Aufgabe der Druiden bei den Kulthandlungen dabeizusein und die Opfer vorzunehmen. Zu ihnen kommt eine große Zahl an jungen Menschen um zu lernen. Die Druiden stehen bei den Galliern (Kelten) in hoher Ehre. Denn sie haben auch das Richteramt. Über fast alle Streitfälle, öffentliche und private, entscheiden sie, indem sie Belohnungen und Strafen festlegen. Wenn welche ihren Urteilen nicht folge leisten, so haben die Druiden die Macht, sie von den Opferzeremonien auszuschließen. Dann meiden alle den Umgang und das Gespräch mit ihnen.
Die Gallier meinen, dass die Kunst der Druiden in Britannien entstanden und von dort nach Gallien gekommen ist. Auch begeben sich jetzt die, die gerne diese Sache kennenlernen wollen, zahlreich dorthin um zu lernen.
Die Druiden sind befreit von der Kriegführung und genießen die Befreiung von allen Dingen. Von so großen Vorteilen angeregt kommen viele junge Menschen zu den Druiden um ihre Kunst zu lernen oder werden von Eltern und Verwandten zu ihnen geschickt. Dort lernen sie viele Zeilen auswendig. Denn nichts, was sie wissen, halten sie schriftlich fest. Das haben sie aus zwei Gründen so festgelegt: Zuerst, wenn die Lehre schriftlich festgehalten wäre, würde sie auch das Volk kennen. Zweitens würden die Jugendlichen die Freude am lernen vernachlässigen und sich nicht bemühen ihr Gedächtnis zu trainieren, wenn alles schriftlich festgehalten wäre.
Die Druiden wollen vor allem davon überzeugen: Dass die Seelen nicht sterben sondern ach dem Tod von den einen zu den anderen übergehen. Also vermuten sie, dass die Männer besonders zur Tapferkeit angeregt werden indem sie die Todesfurcht nicht kennen. Ferner geben sie vieles über die Sterne und ihre Bewegung, über die Natur der Dinge, über die Kraft und Macht der unsterblichen Götter an die Jugend weiter. Begierig zu lernen nehmen die Jungen das gerne auf.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen